Das Coronavirus hat bereits vor Tagen den gesamten Schweizer Sport lahmgelegt. Obwohl das Verbot für sämtliche Sportveranstaltungen vorerst bis zum 30. April befristet ist, betrifft es auch Veranstaltungen, die später stattfinden, weil deren Planung aktuell massiv durcheinandergewirbelt wird. Das gilt auch für das Oberaargauische Schwingfest vom 29. Mai bis 1. Juni in Ursenbach.

"Die Situation ist für uns wirklich ausserordentlich und ganz schwierig", bestätigt Ueli Fuhrimann, OK-Präsident des Oberaargauischen Schwingfestes 2020 in Ursenbach. Geplant war für diese Woche eine OK-Sitzung, bei der man die aktuelle Lage eingehend analysieren und besprechen wollte. Nach dem jüngsten Bundesratsbeschluss musste diese Sitzung nun abgesagt werden. Die Verantwortlichen des OK blieben in den letzten Tagen aber nicht untätig und haben den Kontakt mit dem Oberaargauischen Schwingerverband gesucht. Tatsache ist, aufgrund des Sportverbotes bis zum 30. April hat auch die gesamte Schwingerszene ihre Aktivitäten eingestellt. Das bedeutet, dass die Athleten ihr Trainingspensum reduziert oder ganz eingestellt haben.

Damit spitzt sich die Lage für das OK in Ursenbach weiter zu, denn nicht nur die planerischen Tätigkeiten werden behindert und teils gar blockiert, auch auf der sportlichen Seite werden die Fragezeichen von Tag zu Tag grösser. Fragen, ob die Athleten überhaupt in der Lage und der nötigen Form wären, nur wenige Tage nach der Aufhebung des Sport-Verbotes einen solchen Anlass zu bestreiten, welche Athleten überhaupt bereit wären, die Saison fortzusetzen und anzutreten und wie gross sich das Teilnehmerfeld unter diesen Umständen präsentieren würde, gesellen sich momentan zu den übrigen organisatorischen Fragen.

Eine kleine Hoffnung bleibt
Ueli Fuhrimann erläutert diesbezüglich: "Wir prüfen aktuell, in Absprache mit den Verantwortlichen des Oberaargauischen Schwingerverbandes diverse Optionen". Dabei habe man die Hoffnung, dass der Anlass doch noch planmässig stattfinden könnte, nicht ganz aufgegeben. "Aber wir machen uns nichts vor, diese Option ist wohl diejenige mit den geringsten Chancen. Doch wir loten im Moment aus, wie lange wir zeitlich diese Möglichkeit in Betracht ziehen können."

Eine weitere Option sei die Verschiebung des Anlasses um einige Monate. Eine Option mit geringen Chancen allerdings, wie Fuhrimann bestätigt. Die Suche nach einem geeigneten Termin dürfte nicht einfach werden. Auch hätten sich viele Leute im Umfeld des Anlasses (OK-Mitglieder, Helfer und Zulieferer) ihren eigenen Jahres-Terminplan zurechtgelegt, Ferien, private und berufliche Engagements entsprechend angepasst, weshalb eine solche Verschiebung wenig Aussicht biete den Anlass mit dem entsprechenden Personal durchführen zu können.

Eine Variante, die ebenfalls zur Diskussion steht, ist die Verschiebung auf ein Folgejahr. Auch hier laufen Gespräche und Abklärungen. Und als letzte Option steht die definitive Absage des Schwingfestes im Raum. "Diese Variante hätte für uns und vorab für die beiden Trägervereine, den Turnverein Ursenbach sowie die Hornussergesellschaft Oeschenbach-Kleindietwil erhebliche Konsequenzen." Laut Fuhrimann werde man sich mit einem definitiven Entscheid noch etwas Zeit lassen und alle Optionen eingehend prüfen und abwägen. Aus diesem Grunde verzögere sich momentan auch der Versand sämtlicher Unterlagen und Programme an alle Schwinger, Ehrengäste, Besucher, Schwinger-Funktionäre und Helfer. Ueli Fuhrimann und das gesamte OK bitten deshalb alle Beteiligten um Verständnis und hoffen auf Solidarität mit dem Veranstalter. 

Bildlegende: Treten die besten Oberaargauer Schwinger beim "Oberaargauischen" in Ursenbach Ende Mai planmässig gegeneinander an, später oder gar nicht? Diese Frage muss das OK in den nächsten Tagen beantworten. (Bild: Leroy Ryser)